NEUVERÖFFENTLICHUNG
UTOPIS
Tanja Witte
Der Konzern „Utopis Pharma“ hat es durch gute und intensive Lobbyarbeit geschafft, sein Präparat „UTOPIS“ auf dem Weltmarkt zu etablieren. Zunächst wurde es als verschreibungspflichtiges Antidepressivum geführt, mittlerweile ist es durch undurchsichtige, teils kriminelle Geschäfte deutschland- und europaweit frei verkäuflich. Der Konzern konnte dadurch ein großes Machtmonopol errichten.
Utopis ist kein Arzneimittel, sondern eine Droge.
Nach der Einnahme verfällt der Anwender in einen komatösen Schlafzustand, in dem er sich in seiner perfekten Welt wiederfindet. Die durch diese Halluzinationen produzierten Glückshormone erhöhen das Suchtpotential dieser Drogen immens. Der Pharmakonzern wird sein Machtmonopol weiter ausbauen.
Am Ende dieses Abends werden Sie Zeugen eines Terroranschlags auf den Konzern „Utopis Pharma“. Geraten Sie dabei nicht in Panik. Rufen Sie nicht die Polizei. Rufen Sie nicht die Feuerwehr. Sie befinden sich zu keinem Zeitpunkt in realer Gefahr.
Wir befinden uns in einer Dystopie.
WIR REAGIEREN AUF UNSERE INSZENIERUNG
Die Uraufführung von UTOPIS fand bereits 2018 statt. Dennoch hat das Stück nicht an Aktualität verloren.
Wie ein Stück über Antidepressiva, Manipulation und den Widerstand die aktuellen gesellschaftlichen Ereignisse wiederspiegelt, seht ihr in diesem Video.
"Wenn wir beim Nichtstun glücklich sind, ist nichtstun auch keine Zeitverschwendung."